Was für ein Unsinn: Jung von Matt will Satire verbieten

Mit juristischen Mitteln versucht die große Werbeagentur Jung von Matt derzeit die kleine Umweltschutzorganisation urgewald einzuschüchtern. Hintergrund: urgewald persiflierte eine von Jung von Matt für den Energieriesen RWE erdachte Werbekampagne und das m. E. sogar so gut, dass das Original schon recht arg in den Schatten gestellt wurde. Hier ein Link dazu: urgewald-Website. Wäre der 1. April nicht schon vorbei, könnte man es für einen Scherz halten, dass ausgerechnet ein Herr Unsinn den Umweltschützern nun wegen ihrer engagierten Aufklärungsarbeit mit erheblichen Kosten und Folgen droht. Es folgt ein Zitat zur Illustration eines politisch berichtenswerten Vorgangs*:

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Nicht erlaubt? urgewald-Satire auf RWE-Kampagne

Die Nachricht, dass Jung von Matt hier keinen Spaß versteht und sich in den Urheberrechten verletzt sieht, verbreitet sich derzeit in Windeseile und wird bereits genüsslich von etlichen Bloggern thematisiert. Im Grunde genommen ist der dadurch entstandene sogenannte Streisand-Effekt eigentlich das Beste, was urgewald passieren konnte: Dank Jung von Matts Humorlosigkeit bekommt ihre pfiffige Anti-Atomkraft-Kampagne jetzt die größtmögliche Publicity. Das ist auch gut so: Parodien und Satiren sind nun einmal wichtige und vollkommen legitime Stilmittel, um auf Missstände und Ungerechtigkeiten hinzuweisen und das sollte weiterhin so bleiben.

Hier finden sich übrigens jede Menge Banner zum Runterladen – für alle, die sich ebenfalls solidarisch zeigen möchten.

Nachtrag: Meine Güte, erst jetzt stelle ich fest, dass Greenpeace auch so witzige Sachen macht, einfach herrlich. Mein Favorit ist die Evonik-Persiflage. 🙂

*Ein herzliches Dankeschön für die korrekte Formulierung an Rechtsanwalt Markus Kompa.

Abbildung: http://www.ausgestrahlt.de