Hörbuch-Empfehlungen

ipod

Ich hatte ja schon vor ein paar Jahren in höchsten Tönen von Hörbüchern geschwärmt (Link). Der Umgang mit den vielen CDs war damals zwar etwas umständlich und gerade bei den Hörbüchern aus der Stadtbücherei musste man auch immer darauf achten, dass wirklich alle CDs vorhanden und intakt waren, aber bis auf wenige Ausnahmen war das meist der Fall. Wenn sie dann einmal liefen, vergingen eintönige Hausarbeit und lange Bahnreisen wie im Flug.

Mit dem Audible-Abo, das ich mir vor ein paar Monaten zugelegt habe (nein, ich werde nicht von denen bezahlt), ist das Ganze jetzt noch einfacher. Ein paar Klicks und die Dinger sind auf meinem Computer und wenig später auf dem iPod – so genial! Und 9,95 Euro für das Flex-Abo finde ich in Ordnung. Also, ich kann es wirklich empfehlen. Gerade jetzt, in Zeiten, in denen mich das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm immer mehr verstört und deprimiert, ist es ein echter Genuss, sich zwischendurch in ganz andere Welten zu beamen.

QUAL DER WAHL

Allerdings habe ich festgestellt, dass es für mich gar nicht so einfach ist, gute Hörbücher zu finden. Anfangs hatte ich z.B. den Fehler gemacht, mir nicht die Hörprobe anzuhören. Kann ich nur jedem raten – es gibt tatsächlich Sprecher, die man nicht über mehrere Stunden hören möchte. Dazu muss ich leider auch Suzanne von Borsody zählen, die ich als Schauspielerin zwar sehr schätze, deren Vortrag von „The Girls“ (von Emma Cline) ich aber ziemlich nervtötend fand. Ich kann mir denken, dass sie mit ihrem seltsamen Sing-Sang in der Stimme die unfassbare Naivität der Protagonistin besonders betonen wollte, aber das wäre bei einem Roman dieser Art überhaupt nicht nötig gewesen… es wirkte einfach zu übertrieben. Das bemängelten auch andere Audible-Hörer.

Ebenso kann es ein Fehler sein, sich völlig auf die Bewertungen anderer zu verlassen. Natürlich sind nicht alle Hörbücher, die Super-Bewertungen bekommen haben, tatsächlich super. Die Geschmäcker sind halt verschieden – Krimis, die andere Hörer total spannend fanden, haben mich tödlich gelangweilt. Dazu zähle ich z.B.

„Passagier 23“ von Sebastian Fitzek
„Racheherbst“ von Andreas Gruber
„Endgültig“ von Andreas Pflüger.

SCHÖN ZU HÖREN

Witzig und unterhaltsam fand ich hingegen Hörbücher mit so merkwürdigen Titeln wie

„Arschbacken zusammenkneifen, Prinzessin“ von Mirco Buchwitz und Rikje Stanze
„Pussy Terror“ von Carolin Kebekus
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf.

Die Reihenfolge stellt keine Wertung dar. „Tschick“ ist zudem ein so außerordentlich guter Roman, dass die kurze Beschreibung „witzig und unterhaltsam“ ihm natürlich nicht gerecht werden kann. Auf jeden Fall habe ich mich bei diesen drei Hörbüchern stellenweise wirklich abgerollt. Ebenfalls besonders empfehlenswert und dabei auch noch sehr, sehr fesselnd sind meiner Ansicht nach folgende Hörbücher:

„Nach einer wahren Geschichte“ von Delphine de Vigan
„Unterwerfung“ von Michel Houellebecq
– „Saturday“ von Ian McEwan
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„Girl on the Train“ von Paula Hawkins fand ich erst sehr spannend, allerdings war ca. 2 1/2 Stunden vor dem Ende schon ziemlich klar, wer der Täter ist… der Rest war dann vorhersehbar. Lässt sich übrigens auch herunterladen: Das wunderbare lit.COLOGNE-Gespräch „Wozu lesen?“ zwischen Elke Heidenreich und Marcel Reich-Ranicki. Herrlich! Hier habe ich mich aber das erste Mal etwas geärgert, dass ich das Ganze nur hören und nicht wie in einem Buch schnell noch einmal nachschlagen konnte. Denn da gibt es gegen Ende eine Stelle, nur ganz wenige Sekunden, in denen Elke Heidenreich erzählt, warum sie eigentlich liest… die Stelle ist so anrührend, dass mir dabei tatsächlich fast die Tränen kamen. Und das will schon was heißen.

GEWINNSPIEL

Weil’s so schön war, nun noch eine kleine Verlosung: Wie lautet die Stelle, die ich meine? Warum liest Elke Heidenreich? Wer sie bis zum 31. Oktober 2016 korrekt zitieren kann, hat die Chance, das Hörbuch „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ von François Lelord zu gewinnen – 302 Minuten ungekürzte Lesung auf 4 CDs! Der Rechtsweg ist mal wieder ausgeschlossen. Viel Glück! 🙂

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Die schnelle vegane Küche Teil 1

Die Wahllokale sind gerade geschlossen, die Tierschutzpartei hat hoffentlich ordentlich zugelegt und ich mache mal hier weiter mit einer ganz neuen Kategorie: „Aufgetischt“. Mir ist nämlich heute Mittag in den Sinn gekommen, dass doch viele Menschen mit veganen Gerichten wenig anfangen können bzw. es für ungeheuer zeitaufwändig und anstrengend halten, so zu kochen. Dabei ist es wirklich sehr einfach, schmackhafte Mahlzeiten ohne tierliche Produkte zuzubereiten und schnell geht’s auch. Gerade erst letztens habe ich mir wieder etwas ganz Tolles ausgedacht, an dem ich gerne alle teilhaben lasse:

Dinkel-Nudeln in Champignon-Kräutersahne
Zeitaufwand max. 15 – 20 Minuten

Zutaten für 1 Portion:
1 – 2 Schalotten
4 – 5 große Champignons
1 Päckchen Tiefkühlkräuter (z.B. wie hier abgebildet die 6-Kräuter-Mischung von Edeka) oder frische Kräuter
ca. 125 g Dinkel-Penne/Röhrchennudeln (z.B. die abgebildeten von BioGourmet, wichtig ist nur, dass es eifreie Röhrchennudeln sind, die sich mit der Sauce vollsaugen können)
ca. 125 ml Sojasahne, z.B. Soja-Dream (der Marke Vitaquell aus dem Reformhaus, ist unten abgebildet) oder alpro-Soya (hat fast jeder Supermarkt)
1 TL Gemüsebrühe-Konzentrat (das Foto zeigt beispielhaft das Produkt von Alnatura/DM)
1 EL Öl (abgebildet wurde als Beispiel die Marke Cantinelle von ALDI)
etwas Pfeffer, Salz, Muskat

Vorher: Champignons, Schalotten, Nudeln, Soja-Dream...
Vorher: Champignons, Schalotten, Nudeln, Soja-Dream...

Zubereitung: Die Nudeln lt. Anweisung 8 – 10 Minuten kochen, währenddessen 1 Esslöffel Öl in eine Pfanne geben und die Schalotten fein gewürfelt darin anbraten. Die in Scheiben geschnittenen Champignons dazugeben, 1 Teelöffel Gemüsebrühe unterrühren und alles ein paar Minuten brutzeln lassen. Nach und nach Sojasahne und Kräuter dazugeben und mit den Gewürzen abschmecken. Zum Schluss die Nudeln unterheben. Schon fertig! Guten Appetit!

Nachher: Champignons, Schalotten, Nudeln, Soja-Dream...
Nachher: Champignons, Schalotten, Nudeln, Soja-Dream...

Und weil ich heute so guter Dinge bin, möchte ich gerne eine kleine Verlosung machen: Auf dem unteren Foto ist das Gericht mit einer Zutat zu sehen, die auf dem oberen Foto nicht abgebildet wurde. Unter allen Einsendern, die mir bis zum 21. Juni 2009 diese Zutat per Mail (info@claudiacarius.de) nennen können, verlose ich eine ungelesene Ausgabe „Das Tierbuch“ von Eva Kroth, 372 Seiten, 227 meist farbige Fotos. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Viel Glück! 🙂